Geschichte des Golden Retriever 

Die feine schottische Gesellschaft ging Mitte des 19. Jahrhunderts gerne auf die Jagd nach Enten und anderem Wildgeflügel. Das erlegte Tier landete dabei nicht selten in Flüssen oder Seen. Es wurde daher ein Hund benötigt, der erlegte Beute in jedem Terrain zurückbringen (= engl. to retrieve) konnte, ohne diese dabei zu beschädigen oder gar zu fressen. Er sollte also ein "weiches" Maul haben. Außerdem wurden Schußwaffen zu dieser Zeit stetig verbessert und es konnte aus größerer Entfernung gejagt werden, was einen Hund mit gutem Spürsinn von Nöten machte, der die Beute auch in der Ferne und auf unwegsamem Gelände ausfindig machen konnte. Es Bedarf also eines echten Allrounder, der all diese Aufgaben mit Leichtigkeit erfüllen konnte.
1868 paarte der Schotte Sir Dudley Coutts Majoribranks, der spätere Lord of Tweedmouth, den Retrieverrüden Nous und die Tweed Water-Spanielhündin Belle. Aus diesem Mix lassen sich alle Golden Retriever ableiten. 1908 wurden Retriever aus dem Zwinger von Lord Tweedmouth und aus anderen Zuchten, deren Bestand durchweg mit Tieren des Schotten durchkreuzt worden war, in England erstmals öffentlich ausgestellt.
Zunächst galten Sie noch ihres Haarkleids wegen als Unterart des Flat Coated Retrievers. Erst 1913 erhielt die Rasse einen eigenen Status, Golden oder Yellow Retriever, ab 1920 dann ihren heutigen Namen: Golden Retriever. Lord Tweedmouth, nach heutigem Verständnis ein fast wissenschaftlich exakter Züchter, hatte über Jahrzehnte genau Buch geführt und damit die Rassefrühgeschichte des Golden genau dokumentiert. Seit Nous und Belle macht vor allem seine Farbe den Golden Retriever zum Favoriten unter vielen Rassen. Gold - die Farbe der Könige. 

Der Golden Retriever gehört bei den Jagdhunderassen zur Gruppe der Apportierhunde. Diese werden für die Arbeit nach dem Schuss eingesetzt, sowie zur Nachsuche auf Niederwild und Schalenwild. 
Hier möchte ich Ihnen eine kleine Geschichte erzählen, da meine Hündin auch vorsteht, buschiert und stöbert. Ich war selber sehr überrascht, als Sie mir das beim ersten Mal zeigte, indem Sie, als wir an einem Wildwechsel vorbeikamen, stehen blieb und ein Vorderbein anhob. Während ich noch einige Sekunden überlegte, was das jetzt soll (ich sah natürlich weit und breit nix und meine Nase ist ja auch nicht gut und Vorstehhund hatte ich ja keinen gekauft), kamen schon 4 Stück Rehwild des Weges. Honey winkte ich dann lautlos zu mir her und ich hockerlte mich mit Ihr hin, damit wir das Wild nicht vergrämen. Als das Rehwild vorübergezogen war, gingen wir natürlich weiter und da Honey ja zu diesem Zeitpunkt noch sehr jung und noch nicht ausgebildet war, musste ich Ihr verständlich machen, dass es in diesem Fall keine Veranlassung gibt, die Fährte aufzunehmen, was Honey sehr gut verstanden hat, denn Sie ist ja generell unheimlich gescheit. 
Ein anderes Erlebnis war, als Sie das erste Mal einen Fasan hochgemacht hat: Fasan fliegt hoch - Honey dreht sich zu mir um, sieht mich mit dem fragenden Blick: Wann schießt Du jetzt endlich? - Ich würde Ihn Dir dann gerne bringen! Na da war ich dann auch ganz schön baff und aber auch mächtig stolz auf die kleine Frau Oberwichtig. Zusammenfassend gesagt, finde ich dieses Verhalten von Ihr grenz genial. 

Rassenstandard - FCI-Standard No 111 e/8.1 (dieser Text ist von der ÖRC HP)

Ursprungsland: Großbritannien

Allgemeines Erscheinungsbild
Symmetrisch, harmonisch, lebhaft, kraftvoll, ausgeglichene Bewegung; kernig bei freundlichem Ausdruck.
Charakteristika
Wille zum Gehorsam, intelligent mit natürlicher Anlage zu arbeiten.
Wesen
Stets freundlich, sowohl Menschen als auch Tieren gegenüber, liebenswürdig und zutraulich.
Kopf und Schädel
Ausgeglichen und wohlgeformt, breiter Oberkopf, ohne grob zu sein, gut auf dem Hals sitzend, kräftiger, breiter und tiefer Fang. Fang von annähernd gleicher Länge wie der Schädel, ausgeprägter Stop. Nase schwarz.
Augen
Dunkelbraun, weit voneinander eingesetzt, dunkle Lidränder.
Behang
Mittelgroß, ungefähr in Höhe der Augen angesetzt.
Gebiss
Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäßigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne senkrecht im Kiefer stehen.
Hals
Von guter Länge, trocken und muskulös, keine Wamme.
Vorhand
Vorderläufe gerade mit kräftigen Knochen, Schultern gut zurückliegend, langes Schulterblatt bei gleicher Oberarmlänge, dadurch gut unter den Rumpf gestellt. Ellenbogen gut anliegend. Von vorne gesehen sollen die Vorderläufe und Ellenbogen gerade stehen, weder nach innen, noch nach außen gedreht. Die Vorderläufe sollen kräftige Knochen aufweisen, die das Gewicht des Hundes mit Leichtigkeit tragen. Der Rücken sollte eine gerade Linie vom Widerrist zum Rutenansatz bilden und weder abfallend noch hochgezogen sein.
Gebäude
Ausgeglichen, kurz in der Lendenpartie, mächtiger Brustkorb. Rippen tief und gut gewölbt. Gerade obere Linie.
Hinterhand
Lende und Läufe kräftig und muskulös. Unterschenkel von guter Länge, gut gewinkelte Kniegelenke. Tiefe Sprunggelenke, die, von hinten betrachtet, gerade sind, nicht ein- oder ausdrehend. Kuhhessigkeit ist im höchsten Maße unerwünscht. Die kräftige Muskulatur der Lendenpartie geht in eine ebenso kräftige Hinterhand über. Der Oberschenkel ist sowohl breit wie auch muskulös, der Unterschenkel lang, der Knochen zwischen Sprunggelenk und Pfote kurz.
Pfoten
Rund und geschlossen, nicht zu groß. Die Zehen nicht zu lang und gut gekrümmt, die Ballen ausgebildet und kräftig. Katzenpfoten.
Rute
In Höhe der Rückenlinie angesetzt und getragen, bis zu den Sprunggelenken reichend, ohne Biegung am Rutenende. Der Rutenansatz verläuft in einer Linie mit dem Rücken. Die Rute wird gerade getragen, entweder in der Höhe des Rückens oder ein wenig darüber, aber weder hoch über dem Rücken getragen noch herunterhängend zwischen den Hinterläufen. Sie sollte auf der Unterseite eine gute Befederung aufweisen.
Gangart/Bewegung
Kraftvoll mit gutem Schub. Gerade und parallel in Vor- und Hinterhand. Vortritt ausgreifend und frei, dabei in der Vorhand ohne ein Zeichen des Steppens. In der Bewegung sollte der Golden Retriever ein flüssiges, raumgreifendes Gangwerk zeigen mit viel Schub aus der Hinterhand. Die Vorderläufe werden dabei nicht zu hoch gehoben, die Pfoten und der Vordermittelfuß drehen sich weder ein- noch auswärts. Die Beine bewegen sich parallel.
Haarkleid
Glatt oder wellig mit guter Befederung, dichte wasserabstoßende Unterwolle.
Farbe
Jede Schattierung von gold oder cremefarben, weder rot noch mahagoni. Einige wenige weiße Haare, allerdings nur an der Brust, sind zulässig.
Größe
Schulterhöhe: Rüden 56-61 cm, Hündinnen 51-56 cm.
Fehler
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
Anmerkung
Rüden sollten zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Skrotum befinden.

Krankheiten

Eine kurze Auflistung der möglich vorkommenden Krankheiten:

HD - Hüftgelenksdysplasie

ED - Ellenbogendysplasie
MD - Muskeldystrophie

PRA - Progressive Retina Atrophie

Ichthyose

NCL - Neuronale Ceroid Lipofuszinose

Epilepsie
OI - Glasknochenkrankheit (Osteogenesis imperfecta, OI)


Noch mehr und detailliertere Informationen über Retriever entnehmen Sie bitte der Homepage des Österreichischen Retrieverclubs (ÖRC): www.retrieverclub.at.